
Potsdam. Die SPD-Stadtfraktion Potsdam bringt zur kommenden Stadtverordnetenversammlung im Juni vier eigene Anträge ein. Ziel ist es, mit konkreten Maßnahmen mehr Sicherheit im Alltag, eine modernere Verwaltung und sozialen Zusammenhalt in der Stadt zu fördern.
Zukunftswerkstatt gegen Einsamkeit: Sozialen Zusammenhalt stärken
Mit dem ersten Antrag will die SPD-Fraktion dem wachsenden gesellschaftlichen Problem der Einsamkeit in Potsdam gezielt begegnen. Geplant ist die Einrichtung einer kommunalen Zukunftswerkstatt, die konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Einsamkeit entwickeln und bestehende Akteure besser vernetzen soll.
„Gerade ältere Menschen, psychisch Erkrankte und sozial benachteiligte Gruppen sind besonders von Einsamkeit betroffen“, erklärt Tiemo Reimann, Stadtverordneter und Initiator des Antrags. „Wir brauchen einen strategischen und innovativen Ansatz, um diesen Menschen gezielt zu helfen – und dafür eignet sich die Zukunftswerkstatt als Plattform für Austausch, Kooperation und Lösungsentwicklung.“
Ein zentrales Element soll dabei auch die Prüfung eines Einsamkeitsbeauftragten sein – orientiert an erfolgreichen Beispielen wie dem Bezirk Reinickendorf in Berlin.
Digitaler Anwohnerparkausweis: Verwaltung effizienter und serviceorientierter gestalten
Ein weiterer Antrag zielt auf die vollständige Digitalisierung des Anwohnerparkausweises ab. Damit soll der bisher papiergebundene und personalintensive Prozess durch ein nutzerfreundliches Online-Verfahren ersetzt werden – inklusive digitalem Ausweis und elektronischer Bezahlmöglichkeit.
„Wir wollen Verwaltungsprozesse entlasten und gleichzeitig den Bürgerservice verbessern“, erklärt SPD-Stadtverordneter und Ko-Fraktionsvorsitzender Nico Marquardt. „Mit einem digitalen Anwohnerparkausweis kann man den Antrag bequem von zu Hause stellen und spart sich den Gang zur Behörde. Potsdam sollte hier als moderne Verwaltung vorangehen.“
Sonntagsöffnung der Bibliothek auch in den Sommerferien sichern
Die Sonntagsöffnung der Stadt- und Landesbibliothek hat sich seit ihrer Einführung im Herbst 2024 als großer Erfolg erwiesen. Nun setzt sich die SPD-Fraktion dafür ein, das Modell auch in den Sommerferien 2025 fortzuführen. So soll insbesondere Kindern, Jugendlichen, Studierenden und Familien ein konsumfreier Bildungs- und Aufenthaltsort angeboten werden.
„Gerade in den Ferien sind solche Orte für viele Familien wichtig – niedrigschwellig, kostenfrei und zentral gelegen“, betont Tiemo Reimann, Initiator des Antrags. „Die Sonntagsöffnung leistet dabei einen wichtigen Beitrag zu kultureller Teilhabe und gerechteren Bildungschancen – besonders für Menschen, die zuhause keinen ruhigen Lernort oder Zugang zu digitalen Angeboten haben.“ „Wir wollen das bestehende Förderbudget nutzen, um die Sonntagsöffnung auch in der schulfreien Zeit zu ermöglichen und gleichzeitig wissenschaftlich evaluieren zu lassen.“
Sicherer Schulweg an der Hannah-Arendt-Straße
Der letzte Antrag der SPD-Fraktion setzt sich für eine sichere Querung der Hannah-Arendt-Straße im Bereich der Grundschule am Telegrafenberg ein. Trotz bestehender Tempo-30-Zone sehen Eltern und Anwohner*innen dort regelmäßig gefährliche Situationen und weiteren Handlungsbedarf.
„Dass es bislang keine Unfälle gab, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier dringend gehandelt werden muss – gerade für Kinder, die Verkehrsrisiken oft nicht richtig einschätzen können“, mahnt SPD-Fraktionsmitglied Dr. Hagen Wegewitz. „Die Verwaltung soll prüfen, wie ein sicherer Übergang geschaffen werden kann – etwa durch einen Zebrastreifen, zusätzliche Schilder oder Temporeduktion.“